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Nicht schlecht: Die Mainzer*innen sind überzeugt, dass ihre Stadt die schönste der Welt ist! Schließlich hat die „goldische“ Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz all das, was ihre wichtigtuerische Nachbarstadt Wiesbaden auf der falschen Rheinseite nicht hat: Originalität und Charme, Lebensfreude und Witz, dazu noch einen Johannes Gutenberg, einen Dom und eine Bundesligafußballmannschaft!

Zwei Völker haben das Gesicht und den Charakter der Stadt sehr geprägt: erst für einige Jahrhunderte die Römer und dann für mehrere Jahrzehnte die Franzosen. Doch auch der Wein spielt hier eine wichtige Rolle. Schließlich bildet Mainz zusammen mit Rheinhessen die größte Weinbauregion Deutschlands. Wer auf eine zweitausendjährige Geschichte zurückblicken kann, hat tatsächlich viel zu bieten und vielleicht haben die Bewohner*innen von Mainz ja tatsächlich Recht mit ihrem Eigenlob!

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Im 1. Jahrhundert vor Christus wird Mainz von den Römern gegründet. „Mogontiacum“ nennt man damals das befestigte Legionslager, um das herum sich bald eine Siedlung bildet. Der römische Name leitet sich wohl vom keltischen Gott Mogon ab und bedeutet „Land des Mogon“. Schon im 4. Jahrhundert wird Mainz von einem Bischof regiert. Das Erzbistum gewinnt schnell an Einfluss, darf den Kaiser mitwählen und freut sich über eine blühende Wirtschaft. Tatsächlich ist Mainz lange Zeit die größte Kirchenprovinz diesseits der Alpen!

Als Mainz zum Kurfürstentum aufsteigt, beginnt ein Zeitalter mit Glanz und Gloria. Im Barock entstehen viele prächtige Bauten, die wir noch heute bestaunen können. Nachdem die Aufklärung Einzug in der Stadt hält, wird Mainz von den Franzosen annektiert und fällt später an das Großherzogtum Hessen. Mit dem Zweiten Weltkrieg sind die Glanzzeiten vorbei: Mainz wird zu 80 Prozent zerstört. Der Rhein zieht fortan eine Grenze zwischen der französischen und der amerikanischen Besatzungszone. Auch die Neubildung der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz zementiert die Trennung der links- und rechtsrheinischen Gebiete, besonders von Mainz und Wiesbaden.

Als Wahrzeichen ist der Mainzer Dom wirklich nicht zu übersehen. Über 1.000 Jahre ist er alt! Sieben Königskrönungen fanden hier im Laufe der Jahrhunderte statt. Er ist der stumme Zeuge herausragender historischer, politischer und religiöser Ereignisse und vereint verschiedene Baustile von der Romanik über die Gotik bis zum Barock. Nicht weit entfernt steht der Fastnachtsbrunnen, ein außergewöhnliches Sinnbild der fünften Jahreszeit, das ganzjährig daran erinnert, dass die Mainzer*innen ein fröhliches und geselliges Völkchen sind.

Die idyllische Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und Rokoko-Fassaden vermittelt den Charme vergangener Zeiten. Besonders sehenswert ist das Kurfürstliche Schloss, die ehemalige Stadtresidenz der Mainzer Erzbischöfe, die gleichzeitig Kurfürsten und Landesherren des Mainzer Kurstaates waren. Das rot leuchtende Anwesen ist in einzigartiger Weise von der deutschen Spätrenaissance geprägt. Als Gastgeber der beliebten Fernsehfastnachtssitzung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ ist der Große Saal des bedeutendsten Profanbaus der Stadt weit über die Landesgrenze hinaus bekannt. Auch das Gutenberg-Museum ist einen Besuch wert. Johannes Gutenberg ist der berühmteste Sohn von Mainz. Mit der Erfindung des Buchdrucks setzte er auch das Fundament für unsere moderne Medienkommunikation.

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