Jeder kennt sie: Schuldgefühle. Ein schlechtes Gewissen ist unangenehm und kann schwer auf einem lasten. Forschende der Universität Basel konnten nun zeigen, dass sich Schuldgefühle mit Placebos verringern lassen. Das Erstaunliche: Die verabreichten Pseudo-Pillen halfen sogar den Teilnehmenden der Studie, die wussten, dass es sich um ein Placebo handelte.
Zwischenmenschliche Beziehungen bereichern unser Leben, sind jedoch nicht immer einfach. Es kommt immer mal wieder vor, dass wir uns gegenüber einem anderen Menschen nicht korrekt verhalten. Ein Faux Pas, eine Taktlosigkeit oder ein großes, schier unverzeihliches Vergehen: Ein Fehlverhalten erzeugt zumeist nicht nur ein Unwohlsein bei der betreffenden Person, sondern auch bei demjenigen, der Mist gebaut hat. Das ist zunächst einmal gut, denn Schuldgefühle sind wichtig für unser gesellschaftliches Miteinander. Verärgern oder verletzen wir jemanden, bitten wir um Verzeihung oder versuchen, wieder gutzumachen, was wir getan haben wir ein Geheimnis, kommen wir vielleicht mit der Person ins Reine und gestehen unsere Tat. Menschen, die nie Gewissensbisse haben, sind uns unheimlich, sie gelten schnell als rücksichtslos und egoistisch.
Studienteilnehmer*innen sollen sich an Schuldgefühle erinnern
Andererseits können Schuldgefühle auch sehr quälend sein und sind bei Weitem nicht immer notwendig. Manche Menschen empfinden sie bereits bei den kleinsten Anlässen, was in übermäßiger Anpassung mündet und auf das Selbstwertgefühl schlägt. Ein schlechtes Gewissen ist also nur dann eine wertvolle Emotion, wenn sie nachvollziehbar und der Situation angemessen ist. Doch lässt es sich auch von außen beeinflussen – durch eine Pille zum Beispiel? Die Antwort: ja! Und die muss noch nicht mal einen Wirkstoff enthalten.
Forschende der Fakultät für Psychologie der Universität Basel untersuchten den Effekt von Placebos auf Schuldgefühle. Über ihre Erkenntnisse berichten sie im Fachmagazin „Scientific Reports“.
Die Proband*innen der Studie waren alle gesund, hatten also keine psychiatrischen Störungen und wurden nicht mit Psychopharmaka behandelt. Um Schuldgefühle hervorzurufen, sollten sie ein Erlebnis aufschreiben, bei dem sie wichtige Verhaltensregeln missachtet, eine vertraute Person unfair behandelt, verletzt oder gar geschädigt hatten. Die gewählte Situation sollte die Teilnehmenden noch immer belasten.
Placebo reduziert die Gewissensbisse
Danach wurden sie in drei Gruppen aufgeteilt: Die einen erhielten ein Placebo, ohne jedoch zu wissen, dass es sich dabei nicht um ein Arzneimittel handelte. Andere bekamen das gleiche Placebo, wussten aber, dass es tatsächlich ein Scheinpräparat ist. Dazu bekamen beide Gruppen die Information, dass das verabreichte Mittel gegen Schuldgefühle wirke. Eine Kontrollgruppe erhielt keine Behandlung. Das Resultat: Die Schuldgefühle verringerten sich bei den Angehörigen beider Placebo-Gruppen erheblich gegenüber jenen ohne Medikation. Und das erstaunlichste Ergebnis: Die Anti-Schuld-Pille wirkte auch dann, wenn die Behandelten wussten, dass sie ein Placebo erhalten hatten.
„Unsere Studie stützt damit die faszinierende Erkenntnis, dass Placebos selbst dann wirken, wenn sie offen verabreicht werden, und dass die Behandlungserklärung zentral für deren Wirksamkeit ist“, so Psychologin und Studienautorin Dilan Sezer in „Scientific Reports“.
Können Placebos bei seelischer Belastung helfen?
Sind Schuldgefühle irrational und dauern über einen langen Zeitraum an, bezeichnet man sie als maladaptiv, also unangemessen. Diese Emotionen können gesundheitliche Folgen haben und sind zum Beispiel auch häufige Symptome von Depressionen.
Aus wissenschaftlichen Untersuchungen ist bekannt, dass es bei der Behandlung von Depressionen vielversprechende Placebo-Effekte gibt. Dass aber auch offen verabreichte Placebos einen Nutzen haben auf emotional so starke Affekte wie Schuld, ist neu. Es sei daher naheliegend, zu versuchen, diese Effekte zum Wohle der Betroffenen zu nutzen, sagt Dilan Sezer. „Der Einsatz von offenen Placebos wäre eine kostengünstige und einfach anwendbare Behandlungsoption für viele psychische und körperliche Beschwerden.“
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